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Architektur und StädtebauGrunwald & Grunwald Architektur und Städtebau

Wohnsiedlungen Moosach – München

Planungswettbewerb, 3. Preis

 

Verfahren:
Städtebaulich - freiraumplanerischer Planungswettbewerb

Bearbeitung:
2021 in Zusammenarbeit mit häfner jiménez betcke jarosch landschaftsarchitektur GmbH, Berlin

Fakten:
Plangebietsgröße ca. 36,0 ha
Städtebauliche Aufwertung von Siedlungen aus den 40er bis 60er Jahren des 20. Jahrhunderts
Neuordnung, Sanierung und Nachverdichtung,
Klimaanpassung und -resilienz,
Mobilitätsstrategie

Auslober:
Landeshauptstadt München
Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Stadtsanierung und Wohnungsbau
 



Von der Siedlung zum Quartier

Das Leitbild für die Weiterentwicklung der Wohnsiedlungen Moosach ist der bestandsorientierte Umbau der Siedlungsbereiche zu einem klimaresilienten, stark durchgrünten urbanen Quartier der kurzen Wege. Unter dem Motto „Von der Siedlung zum Quartier“ werden städtebauliche, freiraumklimatische und verkehrliche Maßnahmen vorgeschlagen, die dazu beitragen, aktuelle Defizite zu beseitigen, attraktivere Stadträume zu bilden und neue Nachbarschaften zu entstehen zu lassen.

  • Von der Zeile zum Hof - Raum für neue Nachbarschaften
  • Von der S-Bahn bis zum Westfriedhof - das grüne Rückgrat
  • Von der Wohnstraße zum Stadtraum - weniger Kfz / mehr Grün
  • Von der Kreuzung zur Quartiersmitte - ein urbaner Ort mit Identität
     

Stadtraum und Typologie

Unter dem Stichwort „Von der Zeile zum Hof“ schlagen wir vor, die Zeilenbauten der 40-er und 60-er Jahre zu neuen urbanen Höfen umzubauen, um die Attraktivität und die Nutzbarkeit der Freiräume zu verbessern. Merkmal der „Neuen Moosacher Höfe“ ist eine offene Blockstruktur, die durch ein Zusammenspiel von bestehenden und neuen Gebäuden bestimmt ist. Ein wichtiges Merkmal der Höfe ist der stark begrünte, klimaaktive Gemeinschaftsbereich, der für alle Bewohnergruppen zur Verfügung steht und die sozialräumlichen Qualitäten im Quartier erhöht. Durchwegungen und spannungsreiche Blickbeziehungen prägen den Stadtraum. Städtebauliche Akzente machen das Gebiet nach außen hin sichtbar und betonen besondere Orte, wie z. B. den Karl-Lipp-Park oder die Quartiersmitte. Lärmschutzbebauungen an der hochbelasteten Dachauer Straße und am Wintrichring schirmen das Quartier effektiv vom Verkehrslärm ab.


Neue Mobilität - Stadträume mit Charakter

Das Mobilitätskonzept verfolgt das Ziel, die Verkehrsströme für den MIV zu entflechten und als Verbindung zwischen dem westlichen und östlichen Teil eine autoreduzierte Spiel- und Anliegerstraße zu entwickeln, die im Bereich der Quartiersmitte in einen öffentlichen Platzraum übergeht. Durch diese einfachen Interventionen gelingt es, die Aufenthaltsqualität im Quartier zu verbessern. Im Zusammenspiel mit den gewerblichen, sozialen und kulturellen Nutzungen im Erdgeschoss der Wohngebäude wird Moosach in seiner Identität gestärkt. Darüber hinaus wird der Straßenraum klimagerecht umgebaut. Hierzu werden die Flächen für Längsparker angemessen reduziert, um neue Baumpflanzungen zu ermöglichen.
 

Freiräume im Quarter - das grüne Rückgrat

Die öffentlichen Freiräume in Moosach sind identitätsstiftend und gut erlebbar, jedoch in keiner Weise untereinander vernetzt. Die „Idee des Grünen Rückgrats“ verfolgt das Ziel, eine „neue grüne Wegeverbindung“ vom Bunzlauer Platz am S-Bahnhof Moosach, über den Karl-Lipp-Park, die Nanga-Parbat-Wiese bis zum Amphionpark zu entwickeln. Der neue grüne Weg erschließt weite Teile des Quartiers und bietet Fußgängern und Radfahrern eine kurze und attraktive Wegeverbindung von der Wohnung zur S-Bahn.


Neue Nachbarschaften

Ein wesentliches Merkmal des Entwurfs sind die intensiv begrünten Nachbarschaftshöfe. Sie bestehen aus privaten, den EG-Wohnungen zugeordneten, leicht erhöhten Gartenterrassen und zentralen Gemeinschaftsflächen. Die mittig gelegenen Gemeinschaftsflächen gliedern sich funktional in drei Teilbereiche: wohnungsnahe Spiel- und Aktivitätsfelder für Kinder und Eltern, stark begrünte Flächen zur temporären individuellen Aneignung sowie die stadtklimatisch wichtigen Flächen für die offene Versickerung von Oberflächenwasser.

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