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Schaltengarten – Neuendettelsau

Städtebaulicher Wettbewerb, 2. Preis

 

Verfahren:
Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb nach RPW 2013

Bearbeitung:
2024 in Zusammenarbeit mit häfner jiménez betcke jarosch Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin

Fakten:
Gemeinwohlorientierte Quartiersentwicklung
Plangebiet ca. 6,5 ha
Anzahl Wohneinheiten ca. 300
BGF ca. 47.500 qm
Kindertagesstätte

Auslober:
Gemeinde Neuendettelsau
 



Nachbarschaftshöfe Neuendettelsau

Für die Entwicklung des Oberen Schaltengartens schlagen wir ein gemeinwohlorientiertes, nachhaltiges, klimaresilientes Quartier vor. Es wird geprägt durch eine vielfältige Mischung von Wohnangeboten für alle Alters-, Sozial- und Lebensgruppen. Markantes Merkmal des Quartieres sind drei locker verteilte Nachbarschaftsinseln, die eine abwechslungsreiche Freiraumfigur zwischen sich aufspannen. Diese verbindet die übergeordneten Stadt- und Freiräume miteinander und fügt das neue Quartier selbstverständlich in die urbane Landschaft ein.

Das historische Vorbild des fränkischen 3-Seiten-Hofes aufgreifend werden die Baukörper um gemeinschaftliche Innenhöfe angeordnet. Die neuen Höfe orientieren sich – genau wie die Gebäude selbst – auf jeder Wohninsel zueinander und schaffen eine differenzierte Abfolge aus öffentlichen, gemeinschaftlichen und privaten Räumen.

Der von den Inseln ausgelagerte Verkehr ermöglicht ein ruhiges und sicheres Wohnen für Jung und Alt. Durch die vorgeschlagene städtebauliche Figur wird das Prinzip des Hofes innovativ weiterentwickelt und ein vielfältiges Angebot an unterschiedlichen Wohnformen ermöglicht.

Ziel der Planung ist es, durch eine Mischung von unterschiedlichen Wohnungstypologien ein differenziertes Wohnraumangebot zu ermöglichen und den Hof als sozialräumliche Einheit erlebbar zu machen. Unter Beachtung der Maßstäblichkeit wird der Hauptteil der Wohnungen in 3-geschossigen (Mehr)-Familienhäusern nachgewiesen. Kompakte Reihenhäuser, kleine 1-2 Zimmer Apartments mit gemeinschaftlichen Wohn- und Essensräumen und Seniorengerechte Wohnungen ergänzen das Wohnangebot und fördern Vielfalt und gemeinschaftliches Leben auf dem Hof. Darüber hinaus wird auf jeder Nachbarschaftsinsel ein Gemeinschafts- und Atelierhaus mit flexibel nutzbaren Grundrissen vorgeschlagen.  Dieses Gebäude dient im EG als zentraler Treffpunkt und Identifikationsort für die Anwohner und kann aufgrund der offenen Grundrisse als Gästewohnung oder Atelier, als Arbeitsraum oder Co-Working Raum genutzt werden. Kennzeichen der vorgeschlagenen Gebäudetypen sind ortstypische Satteldächer und ökologische Baustoffe und Materialien.

Die ortstypischen Satteldächer bieten sich für eine Solar- und Photovoltaiknutzung an.  Erdwärmekollektoren ergänzen die autarke Energieerzeugung und machen den „Oberen Schaltengarten“ zu einem nachhaltigen Quartier der Zukunft.  Ein begrünter Schallschutzwall schirmt das Quartier von dem Bahnlärm ab und kann als Teil der Freiraumgestaltung inszeniert werden.

Ziel der Freiraumplanung ist es, jedem Bewohner einen möglichst kurzen Weg zum öffentlichen Grün- und Freiraum zu ermöglichen und eine sinnvolle Weiterführung der übergeordneten Grünzüge zu schaffen. Das so entstehende Grünraumnetz verbindet die angrenzenden Stadt- und Freiraumlandschaften miteinander.  Großzügige Spielplätze liegen gleichermaßen zentral und sind auch für Bewohner östlich der Bahnschienen gut erreichbar. Der Lärmschutzwall im Osten des Plangebiets wird als Entwurfselement in den Freiraum integriert und bietet spannende Optionen für die Spielplatzgestaltung.

 

 

 

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